Präeklampsie Screening - zeitgleich mit dem Combined Test

 

Aufgrund wissenschaftlicher Daten der letzten Jahre, empfehlen wir eindringlich den Combined Test mit einem Screening für Präeklampsie (lt. Volksmund: Schwangerschaftsvergiftung) zu kombinieren.

 

Die alte Bezeichnung Schwangerschaftsvergiftung ist zum Teil irreführend. Es handelt sich hier um eine Schwangerschaftskomplikation im zweiten oder im dritten Trimenon welche aber bereits in der 11-14 Schwangerschaftswoche noch vor dem Beginn der Krankheitssymptome vorhergesagt und prophylaktisch anbehandelt werden kann.

Präeklampsie tritt in 2-5% aller Schwangerschaften auf und kann nur durch die Geburt geheilt werden. Sie tritt wesentlich häufiger auf als alle Chromosomenanomalien zusammen. Präeklampsie ist eine Disbalance zwischen dem mütterlichen Stoffwechsel, der Plazenta und der mütterlichen Herzleistung. Diese führt im zweiten oder dritten Trimenon zu einem mütterlichen Bluthochdruck, Ausscheidung von Eiweiß und in vielen Fällen zu fetaler Wachstumseinschränkung, eventuell sogar zur Frühgeburt. Diese Probleme treten erst in der Schwangerschaft durch Präeklampsie auf, meist bei Frauen die sich davor als gesund betrachtet haben.

 

Kurze Zusammenfassung

  • Präeklampsie ist die häufigste Schwangerschaftskomplikation
  • Erstgebärende, und Frauen mit dunkel Hautfarbe sind überdurchschnittlich oft gefährdet.
  • Frauen nach einer Schwangerschaft mit Präeklampsie haben ein erhöhtes Risiko für das Wiederauftreten von Präeklampsie
  • Zusätzliche Risikofaktoren (ohne Vollständigkeit) sind: Bluthochdruck, Diabetes, künstliche Befruchtung, Ovulationsinduktion, Übergewicht, bestimmte Autoimmunerkrankungen und Präeklampsie in der Familie, 
  • Allein durch die Erhebung der Anamnese und Risikofaktoren können im bestem Fall die Hälfte von allen gefährdeten Schwangeren erkannt werden
  • Ein Screening für Präeklampsie erkennt 95% aller gefährdeten Schwangeren.
  • Wenn die Symptome von Präeklampsie bereits aufgetreten sind kann die Erkrankung nicht mehr geheilt werden.
  • Eine Prophylaxe kann mit großer Wahrscheinlichkeit das Auftreten von Präeklampsie verhindern oder mindestens nach hinten verschieben
  • Die Prophylaxe wirkt nur wenn sie spätestens bis der SSW 16 gestartet wird

Durch Screening kann die Wahrscheinlichkeit für die frühe und gleichzeitig schwere Form bestimmt werden. Bei erhöhtem Risiko kann eine Prophylaxe erfolgen, welche infolge die Wahrscheinlichkeit des Auftreten von Präeklampsie wiederum senkt.

 

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